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Braden-Skala

Barbara Braden und Nancy Berstrom haben 1987 eine Dekubitus-Risiko-Bewertung entwickelt. Diese Bewertung heißt „Braden-Skala“ und wird immer mehr als Expertenstandard der Dekubitusprophylaxe (Vorbeugung des Dekubitus) angewendet. Sie soll angeben, wie hoch das Risiko eines Menschen dafür ist, ein Liegegeschwür (Dekubitus) zu entwickeln. Die Risikofaktoren hierfür sind
1. der Druck, der auf den Körper bei langem Liegen und Sitzen wirkt und
2. die Gewebetoleranz, d. h. wie gut der Körper diesen Druck verkraftet.
Im Detail beeinflussen 6 Fragen diese beiden Faktoren der Braden-Skala:

  • wie intensiv kann der Mensch den Druck empfinden bzw. die Matratze spüren? (Je weniger, desto leichter entsteht ein Dekubitus.)
  • wie aktiv ist er/sie, was tut er/sie typischerweise?
  • wie beweglich ist er/sie, gibt es körperliche Behinderungen, die Bewegungen unmöglich machen?
  • ist der Körper hoher Feuchtigkeit ausgesetzt?
  • wie ist die Ernährung?
  • welchen Kräften wie Reibung und Scherkraft ist er/sie ausgesetzt?

Für jede Frage vergibt man 1 bis 4 Punkte (hier eine genaue Aufschlüsselung). 1 Punkt bedeutet jeweils, dass Dekubitus extrem leicht entstehen kann. Schließlich werden alle Punkte addiert und das Ergebnis einer bestimmten Risikogruppe zugeordnet. Bei 9 Punkten und weniger ist das Risiko sehr hoch, bei 18 bis 23 Punkten ist es niedrig.

Etliche Krankenkassen verlangen eine Einordnung auf der Braden-Skala als Entscheidungshilfe bei der Genehmigung von Hilfsmitteln. Wenn Sie ein hohes Dekubitusrisiko haben, ist z. B. eine Wechseldruckmatratze ein geeignetes Hilfsmittel, denn sie beugt Dekubitus besonders gut vor.

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