Umgebungsgestütztes Leben mit Alltagstauglichen Assistenzlösungen (AAL)
Ihre Rollos fahren um 22.30 Uhr automatisch herunter, Ihr Herd schaltet sich nach dem Kochen von allein aus, und den Lichtschalter drücken Sie vor dem Einschlafen gar nicht mehr? Dann führen Sie bereits ein „umgebungsunterstütztes Leben“.
Die „Alltagstauglichen Assistenzlösungen“ (AAL) beginnen bei solchen typischen Smart-Home-Funktionen, doch sie gehen viel weiter. Das Hauptziel des Smart Homes ist hoher Komfort im Alltagsleben. Das Ziel von AAL-Systemen ist vielmehr, dass Menschen auch mit körperlichen und geistigen Einschränkungen selbstbestimmt, unabhängig und sicher leben können.
Systeme des umgebungsgestützten Lebens setzt man vor allem für Sicherheit und Komfort ein, aber auch zur Unterhaltung.
Technik dient dem Menschen – nicht umgekehrt
Gerade im Alter oder bei bestimmten Krankheiten fällt es Menschen manchmal schwer, Alltagssituationen zu bewältigen. AAL sollen dies erleichtern. Da jeder Mensch eine ganz eigene Lebenssitation und spezielle Bedürfnisse hat, werden AAL auf jeden Menschen einzeln abgestimmt. Der Mensch soll sich also nicht an die Technik anpassen, sondern die Technik an den Menschen.
Ein paar Beispiele:
Wenn Sie häufig stürzen und nicht aufstehen können, können Sensoren Ihren Sturz bemerken und automatisch Nachbarn oder Notdienst anrufen.
Unsere Pflege- und Aufstehbetten oder auch das transportierende Bettlaken sind ebenfalls Alltagstaugliche Assistenzlösungen, denn sie nehmen Ihnen körperliche Arbeit ab und werden auf Ihre speziellen Bedürfnisse hin programmiert. Sie lernen zudem Ihre Bewegungsabläufe und richten sich darauf ein.
Sind Ihre elektrischen und elektronischen Geräte miteinander vernetzt, können Sie auch bestimmte Situationen programmieren, wie Sie möchten. Möchten Sie sich wecken lassen, könnten Sie die Situation „Aufstehen“ einrichten: So könnten täglich zur Aufstehzeit Licht, Radio, Fernseher und im Winter die Heizung angehen.
Auch „Alexa“, die Sprachassistentin von Amazon, ist ein AAL-System.
Mehr Beispiele und Details finden Sie z. B. hier.
Wie funktioniert AAL?
Nutzerinnen können ihre AAL-Systeme selbst einrichten. Doch AAL-Systeme „denken auch mit“. Sie sind selbstlernend, passen sich also mit der Zeit immer besser an Ihre Vorlieben und Abläufe an (siehe hier auch INDREA-Aufstehbett). Wenn Sie selbst ratlos sind, können AAL-Systeme Ihnen je nach Situation sogar Problemlösungen vorschlagen oder Hilfe rufen.
Für das umgebungsgestützte Leben müssen Geräte in der Wohnung miteinander vernetzt sein und kommunizieren. Es fließen also Daten hin und her. Ist der Rauchmelder z. B. mit dem Handy vernetzt, kann das System bei Alarm Verwandte informieren.
AAL sind per Tastendruck z.B. auf dem Smartphone, noch bequemer aber über Sprachsteuerung und Programmierung bedienbar.
Welche weiteren Lösungen für ein umgebungsgestütztes Leben werden derzeit erforscht? Lesen Sie hier einige Projekte nach.